Sport vor oder nach dem Frühstück?
Es wird so viel geredet und am Schluss weisst du nicht mehr, was du jetzt glauben sollst. Am besten mir.
Es gibt diesen Mythos, dass man viel mehr Fett verbrennt, wenn man mit nüchternem Magen rennen geht. Die Argumentation lautet, dass der Blutzucker nach einem nächtlichen Fasten-Periode niedrig sei, was den Körper dazu zwinge, das gespeicherte Fett als Energie zu verwenden.
Diese Diskussion wird wahrscheinlich nie ein Ende finden, denn je nachdem, was man beweisen will, kann man entsprechende Daten finden. Es gibt Untersuchungen die belegen, dass Sportler ohne Frühstück beim Training bis zu 20 Prozent mehr Fett verbrennen und es gibt andere Daten die belegen, dass Sportler nach einem leichten Frühstück bessere Leistungen erbringen und mehr Kalorien verbrennen.
Ich persönlich würde nie aus dem Haus gehen, ohne etwas gegessen und getrunken zu haben. Ich trinke eine Tasse Kaffee und esse eine Banane, bevor ich Sport treibe und der Grund ist ganz einfach: Ich brauche Energie, um eine gute Leistung zu erbringen. Kaffee hilft mir dabei aufzuwachen und mich zu konzentrieren, die Banane gibt mir Energie.
Nun kommen wir zu unserer Frage zurück… Es ist tatsächlich wahr, dass man einen höheren Prozentanteil Fett verbrennt, wenn man mit einer niedrigen Intensität trainiert. Aber schlussendlich ist es nicht wichtig, woher der Treibstoff kommt, Glukose (Kohlenhydrate) oder Fettsäuren (Fett) sondern wieviele Kalorien man gesamthaft verbrannt hat. Die Summe aller Kalorien entscheidet wieviel ich abnehme und darauf kommt es am Ende an, oder?
Lass mich einige Forschungsergebnisse zitieren, die meine Theorie untermauern. Die Universität von Wisconsin führte zwei 30-minütige Trainingseinheiten durch: ein Training mit geringer Intensität und eines mit hoher Intensität. Die Ergebnisse zeigten, dass für das Training mit niedriger Intensität die Probanden insgesamt 240 Kalorien verbrannten, wobei 96 (41%) dieser Kalorien aus Fett stammten. Während der Hochintensitätszeit verbrannten sie insgesamt 450 Kalorien, wobei 108 dieser Kalorien (24%) aus Fett kamen. Dies zeigt, dass tatsächlich ein höherer Prozentsatz der Kalorien vom Fett weg gingen, aber die Gesamtzahl der Fettkalorien war geringer als beim intensiven Training. Wie bereits gesagt ist es wichtig sich daran zu erinnern, dass die Gesamtmenge der verbrannten Kalorien letztendlich den Gewichtsverlust bestimmt, unabhängig von der Quelle dieser Kalorien.
Es gibt noch eine andere Tatsache, die wir in dieser Debatte nicht ignorieren sollten: Wir verbrennen auch nach dem Training noch Kalorien. Dies wird als EPOC bezeichnet. Je mehr Kalorien wir verbrennen, desto mehr Sauerstoff verbraucht unser Körper danach weiter. Das ist ein weiterer Grund, die Banane vor dem Training zu essen, denn dann haben wir richtig viel Energie und können voll loslegen.
Nach dem Training solltet ihr unbedingt ein ordentliches Frühstück essen, um die erschöpften Muskelzellen mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Gute Kohlenhydrate (Chiasamen, Haferflocken, Gemüse) in Kombination mit Eiweiß (Eier, Soja, mageres Fleisch) ergeben eine ideale Mahlzeit nach dem Sport.